Glossar Medizin

GABA
Abk. für Gamma-Amino-Buttersäure, der wichtigste inhibitorische (die Aktivität von Nervenzellen vermindernd) >Neurotransmitter im >Zentralnervensystem
Galaktorrhö
Milchfluss, spontane Milchabsonderung aus der Brust, normalerweise in Stillpausen, ist außerhalb der Stillzeit krankhaft, kann ein Hinweis auf eine zu hohe Konzentration von >Prolaktin im Blut sein, engl. galactorrhea
gastrointestinal
Magen und Darm betreffend
Gelbsucht
gelbliche Verfärbung der Haut, der Schleimhäute, innerer Organe und der weißen Lederhaut am Auge, s.a. Bilirubin, engl. jaundice; icterus
Gen
die in der Zelle identisch reproduzierte u. auf die Tochterzellen verteilte Informationseinheit für die Ausprägung eines Erbmerkmals
Generikum
Arzneimittel, das eine chemische Kurzbezeichnung (Generic Name) als Namen trägt im Gegensatz zum Originalpräparat, das einen eingetragenes Warenzeichen trägt
Genese
Entstehung einer Krankheit
genetic heterogeneity
engl. s. Heterogenität
genetic predisposition
engl. s. Prädisposition
genetic vulnerability
engl. s. Vulnerabilität
Genexpression
Ausbildung der in einem Gen festgelegten Eigenschaft, meistens die Herstellung eines Eiweißmoleküls
Genlocus
s. Chromosom
Genom
die gesamte Erbinformation einer Keimzelle (d.h. Ei- oder Samenzelle), engl. genome
genomic imprinting
bezeichnet das Phänomen, dass sich die >Genexpression unterscheidet, je nachdem, ob das Gen vom Vater oder von der Mutter vererbt wurde
Genotyp
Gesamtheit der durch die Erbanlagen gegebenen Merkmale im Gegensatz zu ihrer individellen Ausprägung zu einem Erscheinungsbild (Phänotyp)
Genotypisierung
Untersuchung des Genotyps, z.B. durch das Verfahren des genetischen Fingerabdrucks
Gensequenzierung
s. DNA-Sequenzierung
Gesamt-Cholesterin
Labormedizin, die Konzentration von Cholesterin im Blut, umfasst mehrere Untergruppen; das Gesamtcholesterin ist weitaus weniger gesundheitsrelevant als das Verhältnis von LDL- zu HDL-Cholesterin
Geschwisterpaaranalyse
Genetik; ein Verfahren, das für Krankheiten mit komplizierten Vererbungsmechanismen eingesetzt wird; dabei werden Eltern und deren von der Krankheit betroffene Kinder untersucht und Chromosomenabschnitte (s.a. Chromosom) identifiziert, die bei betroffenen Kindern überdurchschnittlich häufig vorkommen. In diesen Abschnitten wird dann nach den verantwortlichen Genen gesucht.
GH
Abk. für engl. growth hormone, s. Wachtumshormon
Glandula pinealis
s. Zirbeldrüse
Glaukom
grüner Star, fortschreitendes Zugrundegehen der Nervenzellen im Sehnerven, häufig, aber nicht immer mit hohem Augeninnendruck assoziiert
Glia
auch Neuroglia, Zellgewebe im Nervensystem; Gliazellen füllen die Zwischenräume zwischen den Nervenzellen und den Blutgefäßen aus und bilden dort eine Barriere (Blut-Hirn-Schranke). Außerdem bilden Gliazellen elektrische Isolationen an Nervenzellen (Markscheide) und ernähren die Nervenzellen. Im Gegensatz zu Nervenzellen können Gliazellen keine >Aktionspotentiale erzeugen.
Gliadin
Bestandteil des >Glutens, kann Allergien auslösen, Ursache der >Zöliakie (auch Sprue, Verdauungstörung durch Gluten-Unverträglichkeit)
Gliazelle
s. Glia
Globus pallidus
>Kerngebiet der >Basalganglien, wird in den Globos pallidus internus (GPI) und den Globus pallidus externus (GPE) unterteilt; der GPI stellt den Ausgang des Basalganglien-Achaltkreises dar und ist mit dem >Thalamus verbunden. Höhere Aktivität des GPI führt über den >Neurotransmittter >GABA zu einer niedrigeren Aktivität des Thalamus und damit zu einer Bewegungshemmung. Der GPE ist eine Zwischenstation des Basalganglien-Schaltkreises und hat eine bewegungsfördernde Funktion.
Glucocorticoide
Klasse von Hormonen der >Nebenniere, wird durch den Einfluss >ACTH vermehrt gebildet, Wirkungen: Steigerung des Blutglucosespiegels, Neubildung von Glucose in der Leber, Fettabbau und Umverteilung der Fettreserven, Hemmung des Immunsystems, stellen den Stoffwechsel des Körpers auf eine Hungerperiode ein
Glutamat
nichtessentielle Aminosäure (kann vom Körper selbst gebildet werden), wichtigster erregender (die Aktivität von Nervenzellen steigernder) >Neurotransmitter im >Zentralnervensystem, hat außerdem wichtige Funktionen im Stoffwechsel
glutamaterg
auf >Glutamat reagierend, Glutamat ausschüttend
Glutamin
nichtessentielle Aminosäure (kann vom Körper selbst gebildet werden), hat wichtige Funktionen im Stoffwechsel, nicht identisch mit >Glutamat
Gluten
Inhaltsstoff von Getreide, kann Auslöser der >Zöliakie sein
gonadotropin releasing hormone
engl., Abk. GnRH, auch >LHRH, ein im >Hypothalamus gebildetes Hormon, das über ein spezielles Blutgefäßsystem (Pfortadersystem) in den Hypophysenvorderlappen (s. Hypophyse) gelangt und dort die Freisetzung der Hormone >LH und >FSH anregt
graue Substanz
auch Substantia grisea, Teil des Nervensystems das viele Zellkerne von Nervenzellen enthält, umfasst den >Cortex, die >Basalganglien und Teile des Rückenmarks
Großhirn
auch Cerebrum, größter Teil des Gehirns; der Begriff umfasst oft alle Teile, die nicht zum Kleinhirn oder Hirnstamm gehören; anatomisch korrekt bezeichnet der Begriff Großhirn das Telencephalon (Endhirn), den evolutionär neusten Teil des Gehirns. Zum Endhirn gehören der >Cortex, die Faserverbindungen des Cortex (Marklager) und ein Teil der >Basalganglien
Großhirnrinde
s. Cortex
growth hormone
Abk. GH, engl. >Wachstumshormon
Gynäkomastie
Vergrößerung der Brustdrüse des Mannes; auch Männer haben natürlicherweise (funktionslose) Brustdrüsen, die sich unter krankhaften Bedingungen (z.B. erhöhte weibliche Geschlechtshormone) zu einer weiblichen Brust vergrößern können, engl. gynecomastia
Gyrus
Hirnwindung, wulstige Erhebung an der Oberfläche des Hirns
Gyrus angularis
Hirnwindung im >Lobus parietalis an der Grenze zum >Lobus temporalis, Funktionen: u.a. Lesen, Schreiben, Rechnen
Gyrus cinguli
Hirnwindung im >Lobus limbicus, um das >Corpus callosum gelegen, Funktionen: Teil des >limbischen Systems, spielt eine entscheidende Rolle bei Emotionen und Lernvorgängen
Gyrus hippocampi
Hirnwindung neben dem Hippocampus, Funktionen: Riechen, Teil des >limbischen Systems
Gyrus parietalis
Hirnwindung im >Lobus parietalis
Gyrus postzentralis
Hirnwindung im >Lobus parietalis am Sulcus centralis (senkrechte Furche zwischen Lobus frontalis und >L. parietalis), Funktionen: Körperwahrnehmung (z.B. Berührung, Temperatur, Schmerz)
Gyrus präzentralis
Hirnwindung im >Lobus frontalis am Sulcus centralis (senkrechte Furche zwischen Lobus frontalis und >L. parietalis), Funktionen: v.a. bewusste Bewegungen